Am 6.-7. Oktober 2017 haben wir gemeinsam mit dem Netzwerk Asyl in der Kirche in NRW und dem Institut für Theologie und Politik eine Strategiekonferenz zum Kirchenasyl abgehalten. Hierzu hatten wir Erfahrene aus dem Bereich der Kirchenasylarbeit aus Deutschland und der Schweiz eingeladen, um die derzeitige (asyl-)politische und kirchliche Situation zu analysieren, die derzeitigen Herausforderungen an die Kirchenasylarbeit und strategische Perspektiven auf deren Zukunft hin zu diskutieren. Eines der Ergebnisse der gemeinsamen Überlegungen war, dass die Kirchenasylbewegung auf eine breitere Basis gestellt werden muss, um dem Gegenwind, der aus den zugespitzten gesellschaftlichen Verhältnissen und der amtskirchlichen Zurückhaltung resultiert, entgegenwirken zu können. Hierbei wurde die Frage nach dem Bewegungsaufbau, nach Allianzen mit nicht-kirchlichen AkteurInnen, Kampagnenarbeit und die Konzepte von Solidarity City und BürgerInnenasyl diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt der inhaltlichen Auseinandersetzung lag auf der theologisch-philosophischen Begründung der Kirchenasylpraxis, die außerhalb des geltenden Rechts für fundamentale Menschenrechte durch Zivilen Ungehorsam eintritt. Eine weitere Bearbeitung dieser Fragestellungen ist geplant, um die Kirchenasylarbeit auch angesichts von drohender Verschärfung durch Dublin IV zu bestärken.