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Herausforderungen für ChristInnen angesichts der europäischen Flüchtlingspolitik

Vortrag und Diskussion am 15.03.2017 um 19:00 Uhr

Die Solidarität mit Geflüchteten ist nicht erst seit Sommer 2015 stark, sondern auch schon vorher haben sich zahlreiche Menschen aktiv für Menschen mit Fluchterfahrung eingesetzt und die Willkommenskultur stark gemacht. Mittlerweile ist jedoch die rassistische Stimmungsmache salonfähig geworden, es gab Asylrechtsverschärfungen und die Zahl der Abschiebungen steigt kontinuierlich. Wie können ChristInnen dem solidarisch entgegentreten?

ReferentInnen: Dr. Julia Lis und Benedikt Kern

Mittwoch, 15.03.2017 um 19:00 Uhr im großen Forum der KSHG, Frauenstr. 3-6, 48143 Münster

VeranstalterInnen: Das Netzwerk Kirchenasyl Münster, das Eine-Welt-Forum Münster und das Institut für Theologie und Politik

Der Abend findet statt im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus 2017„, zu der es in Münster zahlreiche Veranstaltungen gibt.

Erfahrungsbericht einer Kirchenasyl-Unterstützerin

…wie Kirche praktisch sein kann“

Katja Ludwig betreut ehrenamtlich Geflüchtete in Reichshof im Oberbergischen Kreis. Dort lernte sie den 28-jährigen Herrn F. aus Kulaura in Bangladesch kennen. Er war aus seinem Land geflohen, weil er dort aufgrund seines Engagements als Regionalvorstand in einer Oppositionspartei verfolgt wurde. Er hatte Studierenden-Demonstrationen organisiert, die seitens der Regierung massiv bekämpft wurden. Herr F. wurde mehrfach von gewalttätigen Mitgliedern der Regierungspartei körperlich schwer verletzt , seine Familie wurde immer wieder bedroht, das Haus verwüstet, seine Farm abgebrannt und sein befreundeter Kollege ermordet. Gegen ihn wurden mehrfache Anzeigen durch die regierende Partei erstattet. Da Bangladesch extrem korrupt ist, hat die Regierung freie Hand, gegen ihre Gegner auf üble Weise vorzugehen. Bis heute wird seine Familie immer wieder bedroht und das Haus verwüstet, um durch Einschüchterung den Aufenthaltsort von Herrn F. herauszufinden.

Im Juni 2015 drohte ihm aufgrund des Dublin-Abkommens die Rückführung nach Frankreich, wo er erstmals in der EU registriert worden war. Allerdings lagen zum Zeitpunkt der Asylantragstellung in Frankreich Herrn F. noch nicht alle gerichtlichen Unterlagen vor und sein Antrag würde nicht mehr für ein weiteres Mal geprüft werden. Weiterlesen

Erfahrungsbericht aus der Kirchengemeinde in Vreden

Kirchenasyl: Konsequenz der Christusnachfolge?

Pfarrheime als wichtiger Ort der Flüchtlingsarbeit in Vreden

Im Juli 2015 erreichte die Pfarrei St. Georg in Vreden ein Hilferuf. Eine syrische Mutter mit ihren beiden Töchtern befand sich in einem Abschiebeverfahren. Es gab bereits einen Abschiebeversuch, der im letzten Moment von der Polizei gestoppt wurde, da sich eine der beiden Töchter das Leben nehmen wollte. Eine zehntägige Schonfrist wurde vereinbart, sodass die Familie erst einmal zur Ruhe kommen konnte. Als uns der Hilferuf erreichte, waren bereits acht Tage dieser Frist verstrichen. Die Familie sah keine andere Mög­lichkeit mehr, als sich an die Pfarrei zu wenden und um Kirchenasyl zu bitten. Weiterlesen