Bericht von Tobias Heinzelmann über das münsterländer Kirchenasyl-Vernetzungstreffen am 12. Mai 2017 im Canisiushaus
Dieses Treffen diente nicht nur dem Zusammenkommen, sondern auch der gemeinsamen Reflexion und dem Erfahrungsaustausch. Viele ehrenamtlich engagierte, interessierte Menschen aus Kirchengemeinden und UnterstützerInnenkreisen mit spannenden, aufregenden Geschichten waren mit von der Partie. In der Diskussionsrunde und in gemeinsamen Gesprächen wurde eine weitere Vernetzung, sowie eine verstärkte Zusammenarbeit gewünscht. Der Zusammenhalt und die Solidarität untereinander waren deutlich zu erkennen. Auch wurde der Wunsch geäußert, PolitikerInnen einzuladen, die dem Kirchenasyl eher skeptisch gegenüberstehen, um auch die Auseinandersetzung in Bezug auf die neue Dublin-Vereinbarung zu wagen. Des Weiteren wurde deutlich spürbar, dass ein Gegendruck von unten entwickelt und der solidarischen Praxis des Kirchenasyls in der öffentlichen Wahrnehmung mehr Gehör verschafft werden müsste.
Es wurde auch mit großer Betroffenheit über die Vorkommnissen der Zwangsräumung eines Kirchenasyls in Ludwigshafen am Dienstag, den 9. Mai 2017, das als Angriff auf kirchliche Schutzräume gedeutet werden kann, gesprochen: Dort wurde eine koptische Familie aus dem Kirchenasyl geholt und unmittelbar danach nach Ägypten abgeschoben. Dieses Vorgehen der Behörden wurde auf das Schärfste verurteilt und als nicht hinnehmbarer Tabubruch kritisiert. Siehe diesbezüglich die beiden Pressemitteilungen des Instituts für Theologie und Politik und der Ökumenischen BAG Asyl in der Kirche e.V.